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Liviaplatz Ecke Tschaikowskistraße

Waldstraßenviertel

Links: Liviaplatz, Ecke Tschaikowskistraße
In Leipzig hat sich ein umfangreicher Bestand an Gründerzeitarchitektur, also Gebäuden aus der Zeit um 1900 erhalten. Neben den Repräsentationsbauten sind dies insbesondere Wohnungsbauten, angefangen von exklusiven Villen bis hin zum Geschosswohnungsbau. Die Denkmalliste verzeichnet etwa 15.000 Kulturdenkmale mit Schwerpunkt in der Gründerzeit.
Die meisten Gebäude sind heute weitgehend saniert und zeichnen sich besonders aus durch großzügig geschnittene Grundrisse, üppig ausgestattete Treppenhäuser und nicht zuletzt durch viele handwerklich exquisit ausgeführte Details im Inneren und an den Fassaden.
Die meisten Gebäude entstehen dort in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vorwiegend noble Bauten des Spätklassizismus, des Historismus und des Jugendstils stellen heute wieder eine bauliche Geschlossenheit dar, die ihres Gleichen sucht.
 
"Italienische Villa", Rosentalgasse
Friedrich-Ebert-Straße
Links: Friedrich-Ebert-Straße
Lange Zeit steht es jedoch schlecht um das Waldstraßenviertel. Einsturzgefährdete Balkone, heruntergekommene Fassaden und notdürftige Abstützungen führen zu einem zunehmenden Verfall der Gebäude. Mit der einstigen Attraktivität des Viertels ist es vorbei.
Das ändert sich schlagartig nach der Wende, als Investoren schnell den Wert des einzigartigen Gründerzeitviertels erkennen. Steuererleichterungen und kräftige Subventionen verschaffen dem Gebiet einen zusätzlichen Sanierungsschub.
Mittlerweile stehen 80 % der Gebäude unter Denkmalschutz und das Waldstraßenviertel gilt als Architekturdenkmal von Rang in Europa.
Besonders wohlhabende Bürger schätzen seit jeher seine einzigartige Lage in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naherholungsgebiet Rosental und zur Innenstadt.
 

Gustav-Adolf-Straße 4

Humboldtsr. 1
Humboldtstr. 1
Während in den prachtvollen Villen vorwiegend wohlhabende große Familien mit mehreren Generationen wohnten, etabliert sich um die Jahrhundertwende das so genannte Stadthaus als Wohnform auf einer Ebene. Innenausstattung mit edlem Dekor und wertvolle Hölzer sowie großzügige Wohnräume sind en vogue.
Das Stadthaus entwickelt sich als eine Mischung aus Wohnen auf dem Land und Wohnen in der Stadt. Das Leben in einer Villa wurde sozusagen auf eine Ebene komprimiert mit dem Vorteil der Nähe zur Stadt und ihren kulturellen Annehmlichkeiten.
 
Treppenhaus in der Humboldtstr. 1
 
Jugendstilvilla in der Paul-Michael-Straße

Paul Möbius

Villa in der Paul-Michael-Str. 6 04179 Leipzig
1904
A.: Paul Möbius

 › 182 

Paul Möbius ist einer der herausragenden Architekten der Jahrhundertwende in Leipzig. Er ist Absolvent der Leipziger Kunstakademie, als Architekt jedoch Autodidakt. Eine höchst individuelle Interpretation des Jugendstils prägen viele seiner Leipziger Bauten. Auffällig ist der meist organische Gesamteindruck, der sowohl durch zahlreiche Rundungen als auch durch florales Dekor erzielt wird. Die Jugendstilvilla in der Paul-Michael-Straße zählt zu den prächtigsten Vertretern ihrer Art.
 
Fenster in der Villa Paul-Michael-Straße
Roßbachhaus, Beethovenstraße

Musikviertel

Beethovenstr. 8
04107 Leipzig
1882 - 1883
A.: Arwed Roßbach

 › 196 

Neben dem Waldstraßenviertel war und ist das Musikviertel im Süden Leipzigs eine bevorzugte Wohnlage. Hier ist es die Nähe zum Johanna- bzw. Clara-Zetkin-Park, die Ruhe und Erholung in unmittelbarer Wohnungsnähe verspricht ohne auf eine fußläufige Anbindung an die Innenstadt verzichten zu müssen.
Besonders kulturell interessierte Leipziger finden im Musikviertel eine Vielzahl kultureller und musisch orientierter Einrichtungen. Beispiele sind die Universitätsbibliothek, die Hochschule für Musik und Theater und die Hochschule für Grafik und Buchkunst. Vor dem zweiten Weltkrieg befand sich auch das „Neue Konzerthaus“, der Vorgänger des Gewandhauses, in der Beethovenstraße. Zahlreiche Villen und Wohngebäude wurden in den letzten Jahren saniert, so dass die einstige Attraktivität auch in dieses Stadtviertel zurückkehrt.
 
Schwägrichenstraße 11
Villa Meyer

Villa Meyer

Käthe-Kollwitz-Str. 115
04109 Leipzig
1885
A.: Max Pommer

 › 213 

Nicht nur Fabrikanten sind in der Lage, sich respektable Villen zu errichten. Auch Leipzigs Verleger spielen in dieser Liga mit. Der Verlagsbuchhändler Herrmann Julius Meyer bringt es gleich auf drei Villen. Die prächtigste liegt unmittelbar am Elsterflutbett und wurde 1885 von Max Pommer geplant. Stilistisch lehnt sich das Gebäude an die italienische Hochrenaissance an.
Die prächtig ausgemalte zweigeschossige Treppenhalle wurde bei den aufwändigen Sanierungsarbeiten wieder hergestellt. Das Gebäude wurde 2004 mit dem Hieronymus-Lotter-Preis der Kulturstiftung Leipzig ausgezeichnet.
 
Eingang Villa Meyer
Gerne begrüßen wir Sie auf unserem Rundgang durch das Waldstraßenviertel und das Musikviertel auf unserer DVD.  › Diese Seitenzahlen   verweisen auf das jeweilige Objekt im Buch „LEIPZIG Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart“ 
 
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