Die Entwicklung von Plagwitz ist von Höhen und Tiefen geprägt. Dem Industriellen Carl Erdmann Heine ist es in erster Linie zu verdanken, dass Plagwitz in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts einen Gründerzeit-Boom erlebt. Heine initiiert den Bau des später nach ihm benannten Kanals mit dem Ziel, Leipzig und Hamburg auf dem Wasserweg zu verbinden. Zwar ist dieser Plan nie zu Ende geführt worden, der Bau des Karl-Heine-Kanals wirkt damals aber trotzdem als Katalysator der Industrieansiedlung.
Nach etwa 60 Jahren sind die Entwicklungspotentiale jedoch weitgehend ausgeschöpft. Grund und Boden werden knapp.
Obgleich kriegsbedingte Zerstörungen gering sind, kann Plagwitz nach dem zweiten Weltkrieg zunächst nicht an die Erfolgsgeschichte des 19. Jahrhunderts anknüpfen.
Das völlige Aus kommt mit der Wende. 90 % der Unternehmen haben praktisch keine Chancen mehr auf dem Weltmarkt. Die meisten müssen Insolvenz anmelden bzw. werden „abgewickelt“. Wohnen in Plagwitz ist unzumutbar geworden.
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